
Die Kantonalpartei im Entwicklungsschub
Nach den Wahlen 2025 und dem Verlust des Regierungssitzes müssen wir GRÜNE Kanton Solothurn uns Gedanken machen, wie es weitergehen soll. Dafür trafen sich am Samstag, 10. Mai GRÜNE aus fast allen Sektionen zum Austausch. Nationalrat Felix Wettstein berichtet vom Anlass und den nächsten Schritten.
Der Verlust des Regierungsratssitzes wiegt schwer. Das spürt unsere Kantonalpartei unmittelbar und heftig, vor allem auch finanziell. Wenn wir den Spezialfall der jeweiligen Spendenerträge für Wahlkämpfe ausser Acht lassen, dann macht die Mandatsabgabe unserer Regierungsrätin Brigit Wyss bisher rund ein Drittel der Einnahmen der Kantonalpartei aus. Parteipräsidentin Laura Gantenbein spricht Klartext: «Wir brauchen eine grundsätzliche Neuorientierung! Sie gelingt nur, wenn das alle einsehen und wenn alle beitragen. Wir müssen uns mehr in der Breite aufstellen. Und dennoch braucht es eine starke kantonale Leitung, die gestützt auf einen guten Austausch die Übersicht hat. Auch die Regionen müssen mitziehen.»
Der Aufruf hat in einem ersten wichtigen Schritt gewirkt. Mit nur gerade zwei Wochen Vorlaufzeit wurden die Mitglieder des Vorstands, der Fraktion sowie die regionalen Sektionsleitungen am Samstagvormittag, 10. Mai, zusammengerufen. Und Hut ab: 15 Personen aus fast allen Teilen des Kantons nahmen an diesem Entwicklungshalbtag teil. Die Stimmung war konzentriert, der Wille zu wirkungsvollen Beschlüssen gross.
In wechselnder Zusammensetzung trugen jeweils drei Kleingruppen in zwei Durchläufen ihre Vorschläge zusammen, wie sich die Partei organisatorisch verbessern kann, welche zusätzlichen Einnahmen sie wie generieren sollte, welche finanziellen Aufwendungen sie allenfalls verringern könnte, wie es mit der Geschäftsstelle (zur Zeit 40 Stellenprozent) weitergehen kann. Nach kurzer Zeit war eine breite Palette an Handlungsmöglichkeiten beisammen. Dabei liessen sich gewisse Leitmotive erkennen: Basis für vieles, was jetzt notwendig ist, sind transparente und für alle verfügbare Informationen sowie klare Strukturen, auch innerhalb der Regionen. Es gibt Potenzial, dass die Kommunikation nach innen – auf diversen Kanälen – besser aufeinander abgestimmt wird. Es muss möglich sein, dass gewisse Aufgaben im Turnus von den Regionalsektionen sichergestellt werden. Es gibt gute Erfahrungen zu Mitgliederpflege und -gewinnung, aber wir müssen sie unter den Regionen teilen und verbreiten.
Der Anfang ist gemacht. Die Blicke sind nach vorne gerichtet, die Energie ist spürbar. Aber die Taten stehen noch bevor. Wenn nun alle Mitglieder der GRÜNEN im Kanton Solothurn mitziehen, wenn sie ihre Beiträge frühzeitig zahlen und grosszügig aufrunden, wenn sie Präsenz zeigen und gemäss ihren Möglichkeiten Hand anlegen – dann hält der Schub an.
Felix Wettstein, Nationalrat
