In der Schweiz wird alle zwei Wochen eine Frau durch einen Mann getötet. Bis zum 10. Juni gab es im Jahr 2025 schon 15 Femizide (Quelle: https://www.stopfemizid.ch). Einer davon am 7. Februar 2025 in Schönenwerd im Kanton Solothurn. Solche Taten sind keine unerklärlichen Einzelfälle oder «Beziehungsdramen», sondern die Spitze des Eisbergs von Männergewalt gegen Frauen. Um das sichtbar zu machen, werden Morde von Männern an Frauen, weil sie Frauen sind, als «Femizide» bezeichnet. Trotzdem wird Gewalt an Frauen immer noch oft als Privatsache behandelt. «Das möchte ich ändern» meint Kantonsrätin Marlene Fischer. Und hat den allerersten Vorstoss überhaupt diese Legislatur eingereicht, der die Regierung fragt «Was tut ihr gegen Femizide Denn, so Fischer: «Der Kampf gegen Gewalt an Frauen soll in Solothurn eine politische Priorität werden.» «Deshalb wollen wir eine Offensive gegen geschlechtsspezifische Gewalt initiieren» ergänzt Janine Eggs. Dazu gehört auch, dass mehr gegen Stalking und K.O.-Tropfen getan wird.

«Die Lektüre des Buches ‘Niemals aus Liebe. Männergewalt an Frauen’ von Miriam Suter und Natalia Wilda hat mich aufgerüttelt» erzählt Janine Eggs. «Besonders das Thema Cyber-Stalking: Sieben von zehn Frauen, die Opfer von Cyber-Stalking wurden, erleben auch mindestens eine Form psychischer und/oder sexueller Gewalt. Deshalb ist es wichtig, die Betroffenen gut zu unterstützen und ausübende Personen dazu zu bringen, ihr Verhalten zu ändern.»

«Mich hat der Fall Gisèle Pelicot erschüttert», so Fischer. «Deshalb will ich wissen, was im Kanton Solothurn gegen solche Straftaten wie Betäubung mit Medikamenten und K.O. Tropfen gemacht wird.» Denn: K.O. Tropfen stehen häufig im Zusammenhang mit Sexualstraftaten an Frauen. Und können bei der Arbeit gegen häusliche Gewalt zwischen Stuhl und Bank fallen, da die Delikte viel im Ausgang passieren.

«Letztes Jahr haben wir Frauen überparteilich drei Vorstösse eingereicht, welche die kantonale Umsetzung des neuen Sexualstrafrechts thematisieren. Aber um sexualisierte Gewalt gezielt zu bekämpfen, braucht es eine verlässliche Informations- und Datengrundlage. Diese fehlt aktuell im Kanton Solothurn», so Janine Eggs. Und fordert in einem Vorstoss ein Monitoring zu sexualisierter Gewalt.

«Gewalt an Frauen darf nicht nur am feministischen Streik am 14. Juni 2025 thematisiert werden – sondern sollte auch im Kantonsrat aufs politische Parkett kommen. Dafür werden wir uns weiterhin engagieren», so Marlene Fischer.

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