Die GRÜNEN teilen prinzipiell die Einschätzung der Regierung – die Situation ist angespannt, aber stabil. Stabil, weil ein verhältnismässig kleines Defizit nach mehreren Jahren mit Überschüssen durchaus verkraftbar ist. Angespannt andererseits, weil es mehr Anzeichen Richtung einer Verschlechterung als umgekehrt gibt. So ist zum Beispiel das Resultat der Lohnverhandlungen noch nicht bekannt. Nachdem der Teuerungsausgleich vom vergangenen Jahr von 1.5 % für das Personal zu einem realen Kaufkraftverlust geführt hat, erwarten die GRÜNEN im laufenden Jahr zumindest für die tiefen und mittleren Einkommen einen vollen Teuerungsausgleich. Sie würden aber eine Begrenzung des Teuerungsausgleichs in den oberen Lohnklassen begrüssen, was auch die kantonalen Finanzen etwas entlasten könnte. Ein weiteres Anzeichen sehen die GRÜNEN in der budgetierten, aber noch sehr unsicheren Ausschüttung der Nationalbank. Fällt diese weg, würde sich das Defizit verdoppeln. Die GRÜNEN halten es für klüger, diese Gewinnbeteiligung jeweils nicht schon als festen Bestandteil zu budgetieren. Das relativ tiefe Investitionsbudget verbessert zwar den Selbstfinanzierungsgrad, ein absehbarer grösserer Investitionsbedarf wird aber damit auf kommende Jahre verschoben.

Zwei Tage nach der Bekanntgabe der massiven Steigerung der Krankenkassenprämien gibt der Kanton bekannt, dass allein die Beteiligung des Kantons an den Spitalbehandlungen um 20 Millionen zunehmen wird. Um die prämienbedingte Zusatzbelastung für die tieferen Einkommen abzufedern, muss der Kanton zudem zwingend auch die Prämienverbilligung erneut aufstocken. Die GRÜNEN werden diesbezüglich genau hinsehen und bei Bedarf einen entsprechenden Antrag stellen. Künftig braucht es bei der Finanzierung der Gesundheitskosten grundsätzliche Reformen. Dabei ist der Kanton aber abhängig von Entscheiden zur dringend nötigen Revision auf eidgenössischer Ebene.

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