von Daniel Urech, Kantonsrat Grüne, Dornach.

Mit zwei Aufträgen möchten wir erreichen, dass der Kanton Solothurn zu einem familienfreundlicheren Arbeitgeber wird. Den einen – für einen Vaterschaftsurlaub – möchte die Regierung in abgeänderter Fassung erheblich erklären. Dabei soll aber lediglich die GAV-Kommission dazu verpflichtet werden, einen längeren Vaterschaftsurlaub zu prüfen. Heute hat ein Kantonsangestellter für die Geburt eines Kindes Anspruch auf 2 Urlaubstage. Der Auftrag verlangt, dass diese viel zu kurze Zeit auf vier Wochen, d.h. 20 Arbeitstage heraufgesetzt wird. Erstaunlich: die theoretischen Mehrkosten für diesen Schritt betragen nur rund 1 Promille der Gesamtlohnkosten des Kantons. Angesichts der Wichtigkeit für die Betroffenen wäre dieser Aufwand sicher gerechtfertigt.
Der zweite Auftrag will, dass bei der Geburt eines Kindes im Grundsatz ein Anrecht auf eine Pensenreduktion um 20% besteht. Diese Regelung kennen verschiedene öffentliche Verwaltungen. Für jene Fälle, wo erhebliche betriebliche Gründe dagegen sprechen, könnte es selbstverständlich Ausnahmen geben. Leider möchte der Regierungsrat dies nicht generell ermöglichen, womit die Mitarbeitenden von der Haltung ihrer Vorgesetzten abhängig sind. Die Möglichkeit einer Pensenreduktion ist oft wichtig für die Weiterführung der Berufstätigkeit nach der Geburt eines Kindes.
Wir hoffen, dass der Kantonsrat den zwei Aufträgen zustimmt. Der Kanton könnte sich so als familienfreundlicher Arbeitgeber positionieren.