Die traditionelle Naturexkursion war 2018 den Wildbienen gewidmet. Der Fachmann Claude Salafia vermittelte einer interessierten Zuhörerschar viele interessante Informationen, insbesondere auch zum Thema «Bienenhotel». Besonders wies er darauf hin, wie wichtig das Vorhandensein einheimischer Pflanzen sei. Geranien, oder die mit Zierblumen bepflanzten Tröge gerade vor dem Baseltor sind zwar schön anzuschauen, bieten aber kein Futter für die Wildbienen.

Claude Salafia gibt beim Baseltor erste Informationen

Viele spezialisierten und hochspezialisierten Wildbienenarten suchen Pollen nur bei einer einzigen Pflanzenart oder Gruppe von ähnlichen Pflanzen. Das bedeutet, dass diese Arten nur während 4-6 Wochen zu sehen sind, was auch die Lebensdauer der betreffenden Biene ist. Auf einer langen Liste hatte Claude Salafia die in Deutschland vorkommenden nicht ganz 600 Wildbienenarten zusammengestellt – in der Schweiz waren es bei der letzten Erfassung noch mehr.

In der Schweiz gibt es über 600 Wildbienen-Arten

Eine für 2020 geplante Kontrolle wird zeigen, ob diese noch alle festgestellt werden können. In den letzten Jahren sind «Bienenhotels» populär geworden – darin nisten aber nur wenige Arten. Die meisten Wildbienen sind Bodennister. Viele dieser Hotels seien falsch gebaut, z.B. mit Röhrchen, die beidseitig offen sind, einheitliche Durchmesser aufweisen oder nicht sauber gearbeitet sind – der Eingang muss absolut glatt und splitterfrei sein. Auch die Kombination mit Kiefernzapfen oder Holzwolle zeuge von mangelnder Sachkenntnis, da diese als Nistplätze für Pollenräuber dienen. Ideal seien Röhrchen von verschiedenen Pflanzenarten wie Schilf, Liebstöckel, Bambus. Brombeerranken oder andere markgefüllte Pflanzenteile sollten als längere Stücke vertikal z.B. an einem Zaun befestigt werden. Wichtig ist aber natürlich vor allem, dass die geeigneten Pflanzen in der Nähe der angebotenen Nistplätze vorhanden sind.

Interessierte Schar von Zuhörern und Zuhörerinnen

Es ist unmöglich hier der ganzen Fülle von Informationen auch nur annähernd gerecht zu werden, die Claude Salafia während der guten Stunde vermittelte. Für Interessierte verwies er auf mehrere Bücher, u.a. diese beiden:

  • Felix Amiet, Albert Krebs: «Bienen Mitteleuropas»
    ISBN 978-3-258-07903-5
  • Werner David: «Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen»
    ISBN 978-3-89566-358-1 (auch als eBook)

und Webseiten:

Auch Hummeln sind Wildbienen