Der Vorstand der Grünen Kanton Solothurn hat mit Freude zur Kenntnis genommen, dass gemäss zwei unabhängigen Vorbefragungen die Mehrheit der Stimmbevölkerung beabsichtigt, dem geordneten Atomausstieg zuzustimmen. Seit Bekanntgabe dieser Umfragen sind weitere Kreise zu den Befürwortenden gestossen, darunter ein breit abgestütztes bürgerliches Wirtschaftskomitee oder die Bischofskonferenz. Sie alle sind überzeugt, dass es besser ist, ab jetzt mit einem konkreten Zeitplan voranzugehen statt irgendwann in unbestimmter Zukunft überhastet oder sogar notfallmässig. Der Ausstieg aus dem Atomstrom und aus der Abhängigkeit vom Uran ist vor allem ein Einstieg in die nachhaltige Energiegewinnung.

Die Vorstandsmitglieder der Grünen haben sich aber auch mit den Bedenken auseinander gesetzt, die im Hinblick auf die Abstimmung am 27. November geäussert werden. Sie konnten feststellen, dass diese unbegründet sind. Der Ersatz für die drei alten AKW’s ist bereits heute in Betrieb und besteht vollständig aus erneuerbaren Quellen: Die Sonnen- und Windanlagen innerhalb unseres Landes ersetzen Beznau I, und die mit Schweizer Beteiligung aufgebauten und betriebenen Windparks, vor allem in der Nordsee, liefern so viel Strom ab wie Beznau II und Mühleberg zusammen. Hinzu kommen neu geschaffene Wasserkapazitäten. Es wird keine Lücke entstehen, welche die Schweiz mit importiertem „Dreckstrom“ ausfüllen müsste.

Begründet sind umgekehrt die Bedenken, dass die Sicherheit der weltältesten noch laufenden Atomkraftwerke stetig abnimmt. Eigentlich wäre Atomstrom schon längst nicht mehr wirtschaftlich, wenn die vollen Kosten samt Versicherungsschutz und Entsorgung zu tragen wären. Nun kommt noch hinzu, dass die Strompreise wegen den europaweiten Überkapazitäten so tief sind, dass das Stromgeschäft ein Verlust ist. In dieser Situation sind die Betreiber versucht, ihre Sicherheitsinvestitionen zu minimieren. Das könnte fatal enden. Der Vorstand der Grünen Kanton Solothurn stellt fest: Wer Sicherheit hoch gewichtet, wer zurück zur Wirtschaftlichkeit will, sagt Ja zum geordneten Atomausstieg.